Zu Besuch in der Zahnklinik - 2

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Zu Besuch im zahnmedizinischen Labor der Philipps-Universität Marburg, Professorin Nicole Arweiler, Direktorin der Abteilung für Parodontologie
Studierende arbeiten im zahnmedizinischen Labor der Philipps-Universität Marburg.
Prof. Lotzmann bei der Arbeit im zahnmedizinischen Labor der Philipps-Universität Marburg.
Keno Hausmann von der Fachschaft Zahnmedizin sitzt in einem Seminarraum.
Eine Studentin arbeitet im zahnmedizinischen Labor mit einem Zahnmodell.
Prof. Lotzmann im Gespräch mit Studierenden im zahnmedizinischen Labor der Philipps-Universität Marburg.
Zu Besuch im zahnmedizinischen Labor der Philipps-Universität Marburg
Lisa Peteri im zahnmedizinischen Labor der Philipps-Universität Marburg.
Eine zahnmedizinische Grafik auf einem Bildschirm im zahnmedizinischen Labor der Philipps-Universität Marburg.
Studierende arbeiten im zahnmedizinischen Labor der Philipps-Universität Marburg
    © Steffen Böttcher
    Philipps-Universität Marburg Zu Besuch in der Zahnklinik

    Und das Vertrauen besteht auch zwischen Studierenden und Lehrenden. So lobt Keno Hausmann von der Fachschaft Zahnmedizin Professorin Korbmacher-Steiner, die Geschäftsführende Direktorin: „Wenn wir Studierenden ein Problem haben, können wir jederzeit zu ihr hingehen und mit ihr sprechen. Sie nimmt sich die Zeit und versucht, das zu Problem zu lösen, egal, was es ist!“ Ein ideales Studienklima also.

    Eine so gut funktionierende Ausbildung ist angesichts der ständigen Fortentwicklung und des Wissenszuwachses in der Zahnmedizin auch notwendig. Standen früher die einzelnen Disziplinen der Zahnmedizin im Fokus, so liegt heute der Schwerpunkt im interdisziplinären, ganzheitlichen Verständnis des Faches. Und der Anspruch des ganzheitlichen Verständnisses weitet das Fach zu intensiven Kooperationen und gemeinsamer Forschung mit der Medizin und den Heilberufen. So wird zum Beispiel die Wirkung oraler Erkrankungen auf die Allgemeinmedizin erforscht: „Niemand kann sich so recht vorstellen, warum sein Hüftimplantat verlorengeht“, klärt uns Professorin Arweiler auf. „Und dann stellt man im Nachhinein fest: Es sind Keime aus der Mundhöhle, die als Verursacher infrage kommen könnten!“

    Die Kieferorthopädie kooperiert eng mit den medizinischen Orthopäden. „Jetzt arbeiten wir im Bereich von Dysfunktionen und Haltungsschäden“, beschreibt uns Professorin Korbmacher-Steiner die Herausforderungen. „Wir fangen gerade erst an zu verstehen: Wenn die Kinder die ganze Zeit das Handy halten, welchen Einfluss hat das auf die Gesichts- und Körperentwicklung?“

    Die Diagnostik und konservative Therapie sogenannter Kraniomandibulärer Dysfunktionen, kurz CMD, sind auch wesentliche Tätigkeits-und Ausbildungsschwerpunkte der Abteilung für Zahnärztlichen Prothetik.

    Schmerzen der Kaumuskulatur und Kiefergelenke sowie Störungen und Einschränkungen der Unterkieferbeweglichkeit haben zumeist eine multifaktorielle Entstehungsgeschichte. „Ob hierbei die Zähne eine Rolle spielen und welche Behandlungsoptionen etwa in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit der Mund-, Kiefer, Gesichtschirurgie, Orthopädie und Physiotherapie bestehen, können angehende Zahnmediziner und Zahnmedizinerinnen nicht früh genug lernen“, betont Prof. Lotzmann.

    Auch die Lunge ist ein gemeinsames Forschungsthema“, ergänzt Professorin Arweiler, „Wir haben ein Projekt, das den Zusammenhang von kindlichen Asthma mit dem oralen Mikrobiom untersucht.“ Hierbei braucht es eine gute Vernetzung mit den zahlreichen Spezialisten auch anderer Fachgebiete. Und auch die ist hier auf höchstem Niveau.

    Und natürlich entwickeln sich auch die Methoden und Materialien für die „klassische“ Behandlung des erkrankten Zahnes rasant weiter. Die digitale Unterstützung der Zahnärztin und des Zahnarztes von der Diagnostik über die Behandlungsplanung bis hin zur Anfertigung von Therapiemitteln direkt am Zahnarztstuhl setzt sich immer stärker durch. Immer mit dem Ziel, die Patientin und den Patienten möglichst schonend und gleichzeitig in bester Qualität zu behandeln.

    Genug zu lernen also für die Studierenden. Denn die Marburger Ausbildung heute soll immer auf die zahnärztliche Praxis von morgen vorbereiten.

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