Kein Jahrgang gleicht dem anderen - 3

Zum Thema
Dr. Matthias Schmitt vom Institut für Oenologie Geisenheim schenkt ein Gläschen Schaumwein ein.
Selbst bei traditionellen Wissenschaften wie der Weinbereitung (Oenologie) ist die Hochschule Geisenheim Vorreiter.
Dr. Matthias Schmitt arbeitet am Institut für Oenologie Geisenheim.
Dr. Matthias Schmitt von der Hochschule Geisenheim University öffnet eine Flasche.
Dr. Matthias Schmitt nimmt den Schaumwein genau unter die Lupe.
Im Rheingau reiht sich ein Weingut an das andere – ein Paradies für Weinliebhaber. Mitten in diesem Idyll ist die Hochschule Geisenheim eine der wichtigsten wissenschaftlichen Anlaufstellen, um sich der Lehre des Weinbaus zu widmen.
Dr. Matthias Schmitt steht im Sektkeller der Hochschule Geisenheim University.
Die Wetterextreme betreffen die Weinproduktion ebenso wie die global steigenden Temperaturen, weiß der Experte Dr. Matthias Schmitt von der Hochschule Geisenheim University.
Dr. Matthias Schmitt befasst sich vor allem mit Themen rund um Schaumwein in der Lehre sowie in der Forschung.
Dr. Matthias Schmitt widmet sich an der Hochschule in Geisenheim seit einigen Jahren der Nachfrage nach alkoholfreien und alkoholreduzierten Weinen.
    © Steffen Böttcher
    Hochschule Geisenheim University Kein Jahrgang gleicht dem anderen

    Wir stehen gemeinsam mit Dr. Matthias Schmitt im Wein- und Sektkeller des Instituts für Oenologie an der Hochschule Geisenheim. Unzählige dunkle Flaschen umgeben uns, eine älter als die andere. „Der älteste Wein hier unten ist von 1890“, erklärt uns der Schaumweinspezialist. „Der Weinkeller ist die flüssige Bibliothek unserer Hochschule. Wir testen hier zum Beispiel, wie Weine nach zehn Jahren gealtert sind, die wir technisch entalkoholisiert haben. Die regionalen Weine sind international bekannt für ihr besonderes Lagerpotenzial und wir wollen nachvollziehen, was über so eine Zeit mit ihnen passiert.“ Dr. Matthias Schmitt beschäftigt sich schon seit Jahren mit alkoholfreien und alkoholreduzierten Weinen. Alkoholfreie Produkte haben zwar gerade Konjunktur, doch hier in Geisenheim ist das Thema schon seit vielen Jahren fester Bestandteil von Forschung und Lehre. Bereits in den 1970er Jahren stand das Thema hier an der Hochschule in Geisenheim im Fokus. Seitdem ist viel Zeit vergangen und möglicherweise war die Zeit damals noch nicht reif dafür. Doch scheinen der gesellschaftliche Wandel und die damit verbundenen Themen rund um nachhaltige und bewusstere Ernährung ein neues und besseres Fundament für die Entwicklung alkoholfreier Weine zu bieten.

    Der Marktanteil der alkoholfreien und alkoholreduzierten Weinalternativen bewegt sich momentan zwar noch in einem einstelligen Prozentbereich, doch sollte sich die Nachfrage ähnlich entwickeln, wie beim alkoholfreien Bier, sehen die Winzer einen neuen Markt mit viel Potential. In den letzten Jahren haben sich die alkoholfreien Weine durch neue Herstellungsprozesse geschmacklich deutlich weiterentwickelt und werden das mit Sicherheit auch in den nächsten Jahren weiter tun. Hier in Geisenheim ist man auf dieses Thema bestens vorbereitet.

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