Von Darmstadt über den Atlantik - 2

Zum Thema
Zwei Mitglieder des Sailing Team Darmstadt e. V. arbeiten an der „roBOOTer.
Der Prototyp II – der „roBOOTer auf dem Wasser.
Der Prototyp II – der „roBOOTer auf dem Wasser.
Mitglieder des Sailing Team Darmstadt e. V. in einem Boot.
Mitglieder des Sailing Team Darmstadt e. V. arbeiten an der „roBOOTer.
Studierende in einem Schlauchboot begleiten eine Fahrt der „roBOOTer.
Der Prototyp II – der „roBOOTer am Ufer kurz vor einer Probefahrt.
Der Prototyp II – der „roBOOTer auf dem Wasser.
    © Steffen Böttcher
    Technische Universität Darmstadt Von Darmstadt über den Atlantik

    Seit ein paar Jahren arbeitet das Sailing Team Darmstadt e. V. nun schon an diesem Boot – als einziges deutsches Projekt, das an der Microtransat Challenge teilnimmt. Es gibt zwar noch andere Projekte, die sich mit dem Thema autonomes Segeln befassen, aber, lacht Felix Divo, der erste Vorsitzende des Vereins: „Die sind meistens irgendwo am Meer. Da haben wir in der Mitte Deutschlands einen leichten Nachteil.“ Außerdem will das Team mit seinem Boot am World Robotic Sailing Championship teilnehmen. Immerhin hat die „Estelle“, der erste Prototyp und Vorgänger des aktuellen Bootes, ihnen hier 2013 den Preis für das „Most Professional Student Team“ eingeholt. Felix Divo erzählt: „Wir sind bei beiden Events eigentlich immer dabei.“ Das aktuelle Boot ist extra für die Challenge gebaut: „Wer es als Erstes schafft, ein Boot zu bauen, das autonom über den Atlantik segelt, gewinnt.“ Bislang hat das noch kein Boot geschafft.

    Um ein kleines Segelboot auf diese 7000 km lange Reise zu schicken, bedarf es einiges an Know-how Technik. Darum kommen die Studierenden der TU Darmstadt, die im Sailing Team mitmachen, auch aus unterschiedlichen Fachgebieten: aus der Elektrotechnik, der Informatik und dem Maschinenbau. Es gilt immerhin, jede Menge Hindernisse zu überwinden. Wetterdaten müssen per Computer ausgelesen und vom Boot autonom interpretiert werden, Segel einzuholen, wenn ein Sturm aufkommt, sie so auszurichten, dass der Wind optimal genutzt werden kann, und die Solarenergie, die es selbst erzeugt, um die insgesamt sechs Motoren an Bord betreiben zu können, die alles steuern.

    Doch nicht nur auf hoher See gibt es Herausforderungen. „Im Team ist es manchmal schwierig, dass wir immer wieder neue Leute haben“, schildert Felix Divo die Probleme, denen sich so ein Langzeitprojekt an einer Uni gegenübersieht. „Die sind selten mehr als vier Jahre da. Man muss dieses Knowhow weitergeben.“ Viele Sachen werden anders fertig gemacht, als sie damals begonnen wurden. „Da gab’s bestimmt Leute, die sich viel Gedanken gemacht haben, aber wir wissen nicht mehr, was die sich gedacht haben“, lacht er. Aber schlussendlich lief alles super in diesen letzten Tagen vor dem Stapellauf: „Es war echt cool zu sehen, dass sich das alles so zusammengefügt hat.“ Das Sailing Team hat also jeden Grund, stolz auf sich zu sein, zumal der Verein alles ohne Hilfe der Uni stemmt, vom Sponsoring über die Forschung bis hin zur Teilnahme an den Wettbewerben – all das ist so autonom von ihrer Alma Mater geschehen, wie das Boot autonom den Atlantik überqueren soll: mit überzeugender Technik und großem Erfolg!

    Darum studier' ich in Hessen

    Ich studiere Elektrotechnik, weil mich Technik fasziniert. Damit habe mich für einen Weg entschieden, den nur sehr wenige Frauen gehen. Umso toller ist es sich auch hier als Frau zu behaupten.

    Rajda Rajda Technische Universität Darmstadt Hochschule besuchen
    3D