Von chemischen Reaktionen bis hin zu Mode - 2

Zum Thema
Eine Flexibilität ist sinnvoll im Studiengang Körperwissenschaften, Mode und Ästhetik, der rund 25 Studierende pro Jahrgang umfasst.
Alexandra Karentzos ist Professorin und Leiterin des Arbeitsbereichs Mode und Ästhetik.
Der Arbeitsbereich Mode und Ästhetik befasst sich mit Körperpraktiken und ihren Visualisierungen.
Im Labor lernen die Studierenden der Körperwissenschaften, Mode und Ästhetik ihr Forschungsobjekt wörtlich im kleinsten Detail kennen.
Professor Alexander Loewer ist Dekan für Lehrerbildung und Promotionsbeauftragter des Fachbereichs Biologie.
Erstsemester Daniel Aladin ist von der Flexibilität des Studiengangs begeistert.
Die Studierenden können sie sich unterm Mikroskop ansehen, was sie in ihrem Studium oft nur theoretisch betrachten: Haut und Haare.
„Das Studium hier ist für mich gerade deshalb so interessant, weil es so interdisziplinär ist“, bestätigt Jennifer Wright.
Zum Studium der Körperpflege gehören selbstverständlich auch Kenntnisse der Biologie.
Erstsemester Daniel Aladin ist von der Flexibilität des Studiengangs begeistert.
    © Steffen Böttcher
    Technische Universität Darmstadt Von chemischen Reaktionen bis hin zu Mode

    Neben diesem Fachwissen ist für Professor Loewer die Fachdidaktik äußerst wichtig: „Die Studierenden sollen lernen, Biologie zu lehren!“ In diesen Modulen wird gelehrt, wie man das Wissen an Schülerinnen vermitteln kann: zum Beispiel, wie man eine Biologie-Stunde aufbaut. „Wie mache ich das interessant? Wie kann ich Versuche mit einbauen? Auch Themen wie Gesundheitserziehung oder Sexualkunde am Gymnasium werden hier behandelt“, ergänzt der Biologe. Denn reines Fachwissen macht noch keine guten Lehrerinnen. Das ist auch die Motivation von Danielle Häntschel: „Ich finde es toll, dass man Schülerinnen prägen kann!“ Denn erstaunlich oft sind es die Berufsschullehrerinnen, die die Studierenden überzeugt haben, in Darmstadt zu studieren, weil sie selbst hier ihren Abschluss gemacht haben. „Es ist beeindruckend, was für Lebensläufe man bei Studis kennenlernt“, schwärmt Professor Loewer. „Es ist sehr schön zu sehen, welche unterschiedlichen Hintergründe und Erfahrungshorizonte sie mitbringen. Wenn man schon Ausbildung als Friseur hat und dann noch mal studiert, hat man noch mal eine ganz andere Reife.“ Denn es gehört viel Arbeit dazu, in so einem breit aufgestellten Studium gut zu sein. „Aber wer sich hierfür entscheidet, der zieht das auch durch!“

    Dass die TU Darmstadt die einzige Professur für Mode und Ästhetik innehat und das Fach mit Biologie und auch Chemie kombiniert, ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal des Arbeitsbereiches. Dabei kommt auch die Praxis nicht zu kurz, denn die meisten Studierenden kommen ohnehin schon aus dem Berufsleben oder aus einer Ausbildung. Hier in der Biologie können sie sich unterm Mikroskop ansehen, was sie in ihrem Studium oft nur theoretisch betrachten: Haut und Haare. „In einer Extraveranstaltung in Dermatologie lernen die Studierenden den Aufbau der Haut: Was sind ihre Bestandteile, welche Veränderungen und Krankheiten gibt es“, erklärt Professor Loewer uns das Labor, in dem wir gerade stehen. Am Mikroskop kann man Hautveränderungen anhand von gefärbten Schnitten betrachten, Haarwurzeln, Zellen, Hautschichten und deren Aufbau. Professor Loewer lacht: „Wir haben auch Schnitte von einer zirrhotischen Leber. Da sieht man, was passiert, wenn man nicht auf seine Organe aufpasst!“ Im Fachbereich Biologie lernen die Studierenden der Körperwissenschaften, Mode und Ästhetik ihr Forschungsobjekt wörtlich im kleinsten Detail kennen und erweitern ihr Wissen und ihre Fähigkeiten damit immens – Vielseitigkeit ist ein wichtiges Steckenpferd in dieser Ausbildung!

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