Modellbauwerkstatt - Theorie meets Praxis - 3

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Die Werkstatt verfügt über zwei digital gesteuerte CO2-Lasercutter
    © Steffen Böttcher
    Frankfurt University of Applied Sciences Modellbauwerkstatt - Theorie meets Praxis

    Der war gelernter Zimmermann und hatte es vor vielen Jahren in Finnland gebaut, und Patrik besucht es seit seiner Kindheit regelmäßig. Um das Holzhaus besser pflegen und erhalten zu können, machte er in seinem Heimatort im Taunus, an den seine Eltern aus Finnland gezogen waren, ein Praktikum in einer Schreinerei. Dass er schlussendlich an der Frankfurt University of Applied Sciences Architektur studiert und auch noch Leiter der dortigen Modellbauwerkstatt ist, liegt an seinen Freunden und gesundheitlichen Gründen. Ausschlaggebend waren aber Vorlesungen, die er besuchte, nachdem ihm der Arzt dazu geraten hatte, sich beruflich umzuorientieren. „Ich wollte erst irgendwas mit Bauen machen, aber dann hat mir Architektur mehr zugesagt.“ Kein Wunder: Das Studienfach überzeugt durch eine immense Bandbreite an Themen, viel Kreativität sowie einen großen Praxisbezug. Die ersten drei Grundlagensemester sind zur Orientierung da. Da setzt man vor allem städtebauliche Projekte um.“ Man setzt sich also mit der Stadt selbst und den Menschen darin auseinander. Das ist ohnehin eine der wichtigsten Sachen, betont Patrik: „Wenn man Architektur studiert, beobachtet man Häuser, und man beobachtet Menschen. Und man beobachtet, wie Menschen mit Häusern umgehen.“ Offen und durchaus staunend durch die Welt zu gehen ist eine Grundvoraussetzung für ein Architekturstudium. Überhaupt sind die Menschen ebenso wichtig wie die Gebäude, wenn nicht wichtiger. „Mir haben die Gruppenarbeiten immer sehr geholfen“, erzählt der Student, der gerade in den letzten Zügen seiner Masterarbeit steckt. „Es sind immer sehr künstlerische Köpfe dabei, die einen inspirieren.“ Und auch die Zusammenarbeit mit den Lehrenden ist hier sehr entspannt und persönlich.

    An Abwechslung fehlt es im Übrigen auch nicht. Denn die Studierenden hier arbeiten auch eng mit Bauingenieuren zusammen, was eine reizvolle Reibung schafft: „Die kreativen Köpfe haben oft wahnsinnig spannende Ideen, die den Bauingenieuren wahrscheinlich ziemlich Bauchschmerzen bereiten“, lacht Patrik. Aber genau diese Mischung aus technischer Konstruktion und absoluter kreativer Freiheit macht das Studium aus. Und von der Theorie geht es dann in die Praxis in der Modellbauwerkstatt. Hier können die Studierenden unter Anleitung und betreut von Tutoren ihre eigenen Modelle bauen und ganz konkret mit den Materialien umgehen lernen. Die mit 75 Arbeitsplätzen ausgestattete Werkstatt ist ein wenig das Herz des Fachbereichs und besitzt auch einen Sonnenlichtsimulator – ein absolutes Highlight und ein Alleinstellungsmerkmal der Hochschule! Damit können die Modelle so echt und authentisch ausgeleuchtet werden, wie es ein digitales Modell am Computer niemals schafft.

    Außerdem verfügt Werkstatt über zwei digital gesteuerte CO2-Lasercutter, die im Modellbau seit Jahren bereits eine große Rolle spielen, da hiermit sehr präzise Bauteile erstellt werden können. Zudem haben die Studierenden die Möglichkeit, einen digitalen Cutter (Zünd) zu nutzen um Bauteile auszuschneiden, zu fräsen, rillen, perforieren und auch Material zu beschriften.

    Neben dem digitalen Cutter als Multifunktionsmaschine wird auch die digital über drei Achsen gesteuerte CNC-Fräse genutzt, um präzise Teile für den Modellbau aus unterschiedlichsten Materialien zu generieren.

    Und als ob das alles noch nicht genug ist:

    In der Modellbauwerkstatt befinden sich insgesamt sieben 3D-Drucker, die es ermöglichen aus einer digitalen 3D-Modellierung ein physisches Modell herstellen zu lassen.

    Kreativ und sachlich zugleich sein, mit dem Kopf und den Händen entwerfen, mit Menschen für Menschen planen und bauen – das Architekturstudium an der Frankfurt University of Applied Sciences bringt die Vielfalt in Form!

    3D