Mach Deins – in Kassel - 2

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    © Oliver Zarski
    Universität Kassel Mach Deins – in Kassel

    Die Gründungshochschule Kassel

    Erstes Anlaufzentrum für Khesrau und Sohrab war die Gründungsberatung der Universität Kassel. Hier nahm man sich Zeit und machte die beiden kreativen Köpfe auf das EXIST-Stipendium vom Wirtschaftsministerium aufmerksam. Mit Erfolg: „Wir haben gemeinsam mit der Mitarbeiterin von UNIKAT an unserem Antrag gefeilt und letztlich eine Förderung für ein Jahr bekommen“, erinnert sich Khesrau. Seit dem Tag haben die Brüder mächtig aufs Gaspedal gedrückt und ihre Vision in die Realität umgesetzt. „Die Verbindung zur Universität war grandios“, so Sohrab. „Nicht nur zu UNIKAT, sondern auch zu den einzelnen Fachbereichen.“ Über 50 Prototypen haben die beiden gebaut und immer wieder verfeinert – zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern aus dem Leichtbau sowie Kunststoff. Um die richtige Akustik kümmerten sie sich gemeinsam mit den Experten aus dem Musikinstitut. Welches Material leitet den Sound am besten, welches ist der optimale Winkel, um Musik oder Sprachanweisung selbst bei schneller Fahrt gut zu hören – ohne die Umgebung zu beschallen.

    Doch das Startkapital für den Markteintritt fehlte Sohrab und Khesrau noch immer. Also stellten die Brüder ihr Konzept auf der UNIKAT-Crowdfunding-Plattform vor. Heute ist die Kooperation der Universität mit dem Portal Startnext fast schon Normalität, damals war es ein echtes Novum. Ihr Ziel von 18.000 Euro hatten die zwei relativ schnell erreicht. „Das war für uns das Signal, dass es genügend Käufer am Markt gibt und hat uns einen echten Schub verliehen“, so Khesrau mit leuchtenden Augen. „Nach nur drei Monaten hatten wir die bestellten Produkte dann produziert und versendet.“ Noch immer hört man die Aufregung und den Stolz über die eigene Erfolgsgeschichte aus seinen Worten. Wichtig war den beiden dabei, dass sie auf vielen Ebenen nachhaltig produzieren: Recycelbar, ‚Made in Germany’ und vor allem universal nutzbar – für alle gängigen Smartphones und auch auf Motorräder oder Segways. In 2016 wurden die beiden Gründer für Ihre Erfindung mit dem Innovationspreis ‚Hessen Champion‘ in der Kategorie Innovation ausgezeichnet.

    Kluge Köpfe, kreatives Arbeiten
    Das Ergebnis sieht einfach aus, ist aber ausgeklügelt. Und funktioniert, wie Sohrab draußen vor dem Büro demonstriert. „Hauptbahnhof Kassel“, sagt er nur – und in weniger als einer Sekunde sagt ihm seine App, wo er langzufahren hat. Verständlich und gleichzeitig übersichtlich. Die Cockpit-App ist ebenfalls eine Eigenentwicklung. „Uns war es wichtig, dass alles über eine Ansicht und per Sprache zu steuern ist – Tacho, Entertainment, Navigation, Telefonie und Hupe.“ Nach nicht einmal drei Jahren besteht SMINNO nicht mehr nur aus Sohrab und Khesrau, sondern aus einem Team von sieben weiteren Mitarbeitern. Ihr langfristiges Ziel ist es, ein mittelständiges Unternehmen zu werden – mit einem Produktportfolio rund um die Stichworte Digitalisierung, Mobilität und mobile Kommunikation. „Ideen haben wir noch einige in der Schublade“, verspricht Khesrau. Ihren Standort haben sie ganz bewusst in die Nähe der Universität belassen. „Damals war die Uni unser Büro, jetzt sitzen wir nebenan im Science Park“, sagt Sohrab. „Hier kann man tolle Kooperationen eingehen, Ideen schnell umsetzen und es gibt viele kluge Köpfe, die vielleicht mal unser Team verstärken können.“

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