Verschwundene Künstlerinnen - 1

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    © Steffen Böttcher
    Universität Kassel Verschwundene Künstlerinnen

    Kunsthochschule Kassel - Kunstwissenschaft "Projekt Aufgedeckt"

    „Am Anfang hatten wir nicht mehr als einen Verdacht, kaum belastbare Daten, Bruchstücke von Lebenswegen…“ Wenn ein Thema mit diesen Worten beginnt, hat es meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Es klingt wie der spannende Anfang eines Films und in der Tat: Was mir an diesem Nachmittag in Kassel berichtet wird, ist eine gleichsam spannende wie unrühmliche Geschichte einer Epoche, die historisch eigentlich immer sehr positiv dargestellt wird: die Zeit der Aufklärung und des Biedermeier. Ein Team von angehenden Kunsthistorikerinnen an der Universität Kassel um Professorin Dr. Martina Sitt stellte fest, dass die Malerinnen, die sie im Umfeld der 1777 neugegründeten Kasseler Kunstakademie gerade als „in den Ausstellungen gelobt“ gefunden hatten, keine 40 Jahre später aus dem öffentlichen Diskurs und den Lexika getilgt worden waren. Wurden die Werke von Künstlerinnen zuvor noch in Büchern und Zeitungen erwähnt, so riss dies plötzlich ab. Die Studierenden an der Kunsthochschule Kassel machten sich also auf die Suche nach den „verschwundenen Künstlerinnen“ und begannen mit ihrer Recherche, um ihnen eine Ausstellung zu widmen. „Trotz der Aufklärung und den damit einhergehenden Forderungen nach Gleichstellung der Bürger begann man, die Frau aus dem öffentlichen Bewusstsein zu verdrängen. Eine kurze Zeitlang hatten zuvor Frauen an der Kasseler Kunstakademie studieren dürfen, wenn ihnen auch die Klassen der Akt- und die Landschaftsmalerei versagt blieben. Nun wurden Frauen wieder ins Haus und an den Herd verwiesen und sollten sich mit der ihnen von der Männerwelt zugedachten Rolle als Frau begnügen. Die Namen der Malerinnen wurden in den Lexika nicht mehr genannt oder durch Männernamen ersetzt…“ erzählt Jasmin Trächtler, die ihren Master in Philosophie schon in der Tasche hat und nun einen in Kunstgeschichte anstrebt. Nun, knapp 200 Jahre später, macht man sich hier an der Kunsthochschule Kassel auf die Suche. „Aufgedeckt“ heißt das Projekt und es beginnt mit einem Namen, den mehrere Maler, aber auch Malerinnen trugen: Tischbein.

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    Ich studiere gerne in Kassel, weil ich mir hier was leisten kann. Ich komme aus Düsseldorf und müsste dort mindestens das dreifache an Miete zahlen. So kann ich mein Studentenleben in Kassel geniessen.

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