Von Aliens und Pharaonen - 2

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    © Jürgen Kneifel
    Universität Kassel Von Aliens und Pharaonen

    Schwerpunkt Antike Konstruktionen im Stahl- und Verbundbau an der Universität Kassel

    Immer wieder änderte das Team aus wissenschaftlichen Mitarbeiter und Studierenden die Anordnung der Seile. „Einer von uns stand oben auf unserer Kammer, während das Team immer wieder eifrig diskutierte“, erinnert sich Masterstudent Stefan Schuster. Jedes Mal mussten die Taue wieder aus den Ösen gezogen und neu aufgefädelt werden. Nach insgesamt rund anderthalb Jahren gelang dem Team der Beweis. „Wir haben bestimmt 40 Versuche durchgeführt – und drei Sätze Seile in der Zeit verschlissen“, verrät Dorka grinsend. Dabei experimentierten sie auch mit verschiedenen Ölen und tierischen Fetten, um die Blöcke eleganter gleiten zu lassen. „Diese Flecken“, sagt der Professor und deutet auf große dunkle Stellen am Schlussstein, „das ist nichts weiter als Deutsche Markenbutter.“

    Butter bei die Seile
    Einen großen Einfluss auf die notwendigen Kraftanstrengungen hatte die Butter allerdings nicht. Das zeigten mehrere kleine Messeinheiten, die an den vier Seilen angebracht wurden und die Daten direkt an einen Laptop weiterleitete. Natürlich ohne das Experiment dabei zu beeinflussen. Gesagt, gezeigt: Masterstudent Stefan Schuster löst gemeinsam mit Uwe Dorka die Knoten an den Seilenden. „Das ist nichts an Gewicht“, sagt der promovierte Ingenieur triumphierend. Zu zweit lassen sie langsam den ersten Block heruntergleiten. „Mit dieser Technik könnten vier Leute ohne Probleme einen zehn Tonnen schweren Block bewegen.“ Damit war der Bau an den Pyramiden mit viel weniger Arbeitern möglich als bisher angenommen.

    Stefan Schuster war über einen langen Zeitraum im Projekt involviert. „Ich habe am Anfang meines Masterstudiums einen Kurs im Bereich ‚Antike Konstruktionen’ bei Prof. Dorka belegt und ihn ziemlich zu Beginn gefragt, ob es einen Job bei ihm gibt“, erinnert er sich lächelnd. Der Grund: „Mir hat diese ungewöhnliche Betrachtungsweise in meinem Studium Spaß gemacht“, so der angehende Bauingenieur. „Und ich finde es immer noch faszinierend, was die Menschen damals schon geleistet haben.“ In seiner eigenen Arbeit beschäftigt sich Schuster ebenfalls mit der Historie, allerdings reist er nicht so weit in die Vergangenheit. „Ich untersuche historische Eisenbrücken und die Problemfelder, die es dabei gibt.“

    Darum studier' ich in Hessen

    Ich studiere gerne in Kassel, weil ich mir hier was leisten kann. Ich komme aus Düsseldorf und müsste dort mindestens das dreifache an Miete zahlen. So kann ich mein Studentenleben in Kassel geniessen.

    Hannah B Hannah B Universität Kassel Hochschule besuchen
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