Pflegesimulationslabor - wenn Theorie und Praxis optimal verschmelzen - 2

Zum Thema
Daniela Herchet, Laboringenieurin im Studiengang Pflege
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Im Skills- und Simulationslabor kann so gut wie alles realitätsnah simuliert werden, was auf die zukünftigen Pflegekräfte zukommt.
    © Steffen Böttcher
    Hochschule Fulda Pflegesimulationslabor - wenn Theorie und Praxis optimal verschmelzen

    Diese Lücke versucht man mit dem Skills- und Simulationslabor, einem dritten Lernort, im Studium zu schließen. Das Pflegelabor umfasst momentan drei Räume, in denen die Studierenden üben können: ein klassisches Einzelzimmer sowie ein Vierbettzimmer und eine Wohnung, in der die Versorgung von zum Beispiel älteren Menschen in deren „eigenen vier Wänden“ abgebildet wird. In Letzterer gilt es, zukünftige Pflegekräfte auf die Tücken des Alltags vorzubereiten: Gibt es Teppiche, über die die Senioren stolpern könnten? Ist das heimische Bett höhenverstellbar? Ist die Dusche gut zugänglich? In dem Einzelzimmer können alle möglichen Fälle geübt werden, von Situationen in der Pädiatrie über die Notaufnahme bis hin zum Isolierzimmer bei hochansteckenden Patienten. „Der Raum kann je nach Setting entsprechend hergerichtet werden“, bestätigt Daniela Herchet. Der dritte Raum ist ein Vierbettzimmer mit einem kleinen Stationszimmer, die das klassische klinische Setting abbildet. Die Auslegung dieser unterschiedlichen Räume ermöglicht es, die durch die Generalistik geforderte Pflege Menschen aller Altersstufen, vom Säugling bis zum alten Menschen, abzubilden. Zusätzlich gibt es noch die Steuerungsräume, von denen aus die Studierenden beobachtet und aufgenommen werden können. Damit sie dabei ungestört und möglichst natürlich agieren, sind diese Räume hinter einseitig verspiegeltem Glas versteckt.

    Im Skills- und Simulationslabor kann so gut wie alles realitätsnah simuliert werden, was auf die zukünftigen Pflegekräfte zukommt. Hier lernen sie u.a. Spritzen zu setzen und Zugänge zu legen, den Blutdruck zu messen und Medikamente zu verabreichen. Spannend wird es dann in der konkreten Simulation. Das Labor ist mit verschiedenen lebensechten Puppen, sogenannten Simulatoren, ausgestattet, die verschiedene Geräusche, wie husten oder vor Schmerzen schreien und sogar reden können! „Die Studierenden bekommen dann einen Patientenfall“, beschreibt Daniela Herchet diese Lehreinheit. Wenn sie zum Beispiel einen Patienten auf eine Operation vorbereiten müssen, können sie hier von der Begrüßung über die Aufklärung bis hin zu operativ-pflegerischen Tätigkeiten alles durchführen. „Das ist, als ob sie tatsächlich in der Klinik wären.“ Damit die Pflege alle Altersgruppen erlernt werden kann, gibt es eine Seniorin, eine Schwangere, Männer und Frauen, ein Kind und ein Baby als Simulationstrainer. Und was im echten Leben fatal wäre, ist hier sogar Teil der Lehre: „Fehler sind hier erlaubt, ja, sogar erwünscht!“, betont Daniela Herchet. Denn aus Fehlern lernt man: Bei den Debriefings werden die mit Kameras aufgezeichneten Simulationen noch einmal genau reflektiert, damit die Studierenden selbst darauf kommen können, was sie hätten anders machen können aber auch, was sie schon gut beherrschen und deshalb beibehalten sollten. Hier an der Hochschule Fulda besteht die perfekte Verbindung aus Theorie und Praxis – die ideale Vorbereitung auf eine Arbeit mit pflegebedürftigen Personen.

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