Demenz und Robotik – wie geht denn das? - 3

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    © Oliver Zarski
    Hochschule Fulda Demenz und Robotik – wie geht denn das?

    Das Projekt RoboLand an der Hochschule Fulda

    Genau wie ihre Kommilitonin Sonja hat Jana vor dem Studium eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin absolviert. „In meinem Alltag hatte ich dabei fast täglich mit Patienten mit Demenz zu tun, insofern ist es spannend, mich nun auf wissenschaftlicher Ebene damit auseinanderzusetzen.“ Neben ihrer allgemeinen Tätigkeit für RoboLand schreiben beide Ihre Bachelorarbeit über das Thema. Betreut werden sie von Professorin Bleses und Sven Ziegler. „Ich untersuche, wie die Haltung von Pflegefachkräften gegenüber der Telepräsenz ist“, erklärt Sonja mit strahlenden Augen. „Denn auf lange Sicht sind solche technischen Möglichkeiten sicher auch für Pflegende und Hausärzte eine Bereicherung.“ Insbesondere im ländlichen Raum, in dem die Zahl der allein lebenden Personen mit Demenz aufgrund der demographischen Entwicklung zunehmen und deren Unterstützung durch den Mangel an Fachkräften erschwert wird.

    Gutes Netzwerk als Grundlage
    Bei Problemen stehen die Projektpartner aus den Hochschulen Fulda und Bonn-Rhein-Sieg schnell parat. So können die Angehörigen beispielsweise Störungen des Roboters oder einen Software-Absturz unkompliziert ans Team melden. Oft reicht eine Ferndiagnose aus, manchmal ist aber eine Präsenz vor Ort vonnöten. „Die Angehörige einer Person mit Demenz befürchtete, dass die Mutter ihren Roboter als Kleiderstange nutzt und es dann vergisst“, erinnert sich Maximilian Schöbel. Für solche Fälle setzen die Verantwortlichen auf ihr gutes Netzwerk: „Wir haben im Vorfeld – gemeinsam mit den Angehörigen – zum Beispiel mit den Nachbarn unserer Teilnehmer oder auch den betreuenden Pflegdiensten gesprochen, die bei Schwierigkeiten schnell nachschauen und uns unterstützen können – so dass wir nicht zu den Familien fahren müssen“, erklärt Helma M. Bleses.

    ‚Double’ wird bald ergänzt: Als weiteres Telepräsenzsystem steht ‚AMY’ bereits in den Startlöchern, beziehungsweise fährt schon auf einem eigens errichteten Parcours in der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. AMY erinnert ein wenig an eine Comicfigur mit menschlichen Zügen. Im Monitor und Telepräsenzmodus, um den es im Projekt ja geht, sieht man wie bei Skype das Gesicht des Kommunikationspartners. Prof. Dr. Erwin Praßler, Professor im Bereich ‚Autonome Systeme’ stellt fest: „Ziel der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ist es, auch aus den Schwächen von Double und AMY zu lernen und daraus ein Anforderungsprofil für Telepräsenzroboter abzuleiten, die das Leben vieler pflegebedürftigen Menschen, ihren Angehörigen und den Leistungserbringern weiter erleichtern können.“

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