Computerbasiert Sprachen lernen - 1

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    © Steffen Böttcher
    Goethe-Universität Frankfurt Computerbasiert Sprachen lernen

    Multilingual Computer Assisted Language Learning (mcall) - Goethe-Universität Frankfurt

    Ich kann mich genau an meine Schulzeit erinnern, besonders an den Englischunterricht. Wir lernten Texte von Shakespeare und konnten tolle englische Gedichte aufsagen. Als ich dann aber das erste Mal in die USA reiste, versagte ich mit meinem englischen Wortschatz kläglich. Ich verstand nur wenig und lernte in den ersten Wochen dort wahrscheinlich mehr Englisch, als in meiner gesamten Schulzeit. Wäre es nicht an der Zeit, den Englischunterricht an den Schulen ein wenig realitätsnaher zu gestalten?

    Prof. Dr. Daniela Elsner von der Goethe Universität in Frankfurt möchte genau das und wenn sie - sprühend vor Energie - von ihren Ideen erzählt, klingt vieles nicht viel weniger, als eine kleine Revolution am Schulsystem. Ihr geht es dabei primär um das Erlernen der englische Sprache als Chance. Sie umschreibt gleich zu Beginn unseres Gespräches die Grundproblematik: „Es gibt mehr Menschen auf der Welt, für die Englisch eine Zweitsprache ist, als Menschen die Englisch als Muttersprache nutzen. Diese Menschen verwenden Englisch komplett anders als die Native Speaker und für sie ist Englisch mittlerweile mehr als nur eine Sprache. Sie ist zum Bindeglied internationaler Kommunikation geworden. Wir haben uns gefragt: Sollte man deshalb nicht auch den bisherigen Lehransatz hinterfragen?“ Doch bevor Ideen geboren werden, betreiben die Studenten um Prof. Dr. Elsner ein wenig Forschung. So untersuchen sie beispielsweise, wie englische Sprache im Internet verwendet wird, um damit möglicherweise neue Ansätze im Englischunterricht zu gewinnen. Frau Prof. Dr. Elster führt aus: „Wenn man beobachtet, wie sich die Jugendlichen im Internet bewegen, fällt auf, mit welcher Leichtigkeit dort kommuniziert wird. In den Foren diskutiert man multilingual und wechselt zwischen den Sprachen. Dabei wird englisch im klassischen Sinne oft gar nicht richtig eingesetzt. Und doch scheint die Kommunikation dort effizient und wirkungsvoll.“ Sie will am Ende zwar nicht komplett auf Shakespeare verzichten aber den Englischunterricht ein ganzes Stück lebensnaher gestalten.

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