Von Wasserratten und Luftakrobaten - 3

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    © Daniel Chassein
    Technische Universität Darmstadt Von Wasserratten und Luftakrobaten

    Sportzentrum der Technischen Universität Darmstadt

    „Fitness schafft einen wachen Geist. Konzentration auf das Wesentliche“ - so steht es in einer Broschüre zu den Sportstätten der TU Darmstadt. Wie viel Wahrheit in diesem Satz steckt, erfährt man, wenn man sich mit den Parkourern trifft. Circa 15 Studierende treffen sich wöchentlich am Staatstheater, weil sie dort beste Bedingungen für ihre Balanceakte auf Geländern, Kletterpartien, Salti und Sprünge über Mauern finden. Sie sind ein gutes Beispiel, dass der Effekt ihres Sport über die Trainingseinheit hinaus wirkt. „Parkour kann man frei machen“, erzählt die 20-jährige Mary-Lee Böckner. „Ich fühle mich bei meiner Bewegung durch die Stadt kreativer. Meine Grenzen werden weiter, und das überträgt sich vom Körperlichen auf das Gedankliche und hilft mir so beispielsweise bei Klausuren.“ So empfindet es auch ihre Kommilitonin Andrea Jung, die von Parkour gelernt hat über sich hinaus zu wachsen und Ängste abzubauen. Körperliche Voraussetzungen muss man nicht mitbringen. „Nur gute Schuhe“, erklärt Übungsleiter Christian Kochanowski.

    Deutlich mehr Ausrüstung ist bei den Kanu-Polo-Spielern schon gefragt. Eine eigene Garage auf dem Sportgelände haben sie, um ihre Rollwagen mit Kanus, Paddeln, Helmen und sonstiger Ausrüstung aufzubewahren. Das Flutlicht geht an am Schwimmbecken als die Kanuten ihre Boote ins Wasser lassen, die Spritzdecke festzurren und losfahren. Die erste Lektion ihres Trainers haben alle schon lange hinter sich. „Mit den Neulingen übe ich zunächst immer kentern und unter Wasser aussteigen, damit es nicht zu Unfällen kommt“, erklärt Thomas Rinn, 49, der als ehemaliger Student zum Kanu-Polo kam und der Universität als Trainer erhalten blieb. Überhaupt ist Wasserscheu keine gute Voraussetzung für diesen Sport, denn ist der Ball im Becken freigegeben, geht es wild her, es wird gespritzt und es ist regelkonform den Gegner zu stoßen und zum Kentern zu bringen. Warum er sich für Kanu-Polo entschieden hat, wollen wir von Andreas Prautsch, 25 Jahre, wissen. „Ich wollte das einfach mal ausprobieren“, erzählt der Masteranwärter aus dem Fachbereich Energy Science. Und welche Erwartungen hatte er? „Dass es nass wird“. Seine Erwartungen wurden in diesem Punkt nicht enttäuscht und auch nicht, wenn es um Teamgeist, Spaß, Geschicklichkeit und Kondition geht. Ob er nach seiner Studienzeit beim Kanu-Polo bleibt, weiß er noch nicht, dass er jetzt aber auch recht gut Kanu fahren kann, empfindet er als echten Zugewinn.

    Das Unisportzentrum der TU Darmstadt ist wirklich beeindruckend. Es ist Treffpunkt für Wasserratten und Luftakrobaten, für Schwergewichtler und Leichtfüßler. Selbst wer jetzt noch nicht überzeugt ist, muss zumindest zugeben, dass das Sportangebot fabelhaft ist, denn hier spielt man sogar Harry Potters sagenhaftes Quidditch.

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