Kephalos, Icarus und Co. - 2

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    © Daniel Chassein
    Hochschule RheinMain Kephalos, Icarus und Co.

    Die CVMR-Arbeitsgruppe der Hochschule RheinMain

    Die Informatiker scheinen ein Faible für die alten Griechen und ihre Sagen zu haben. Neben dem Projekt Kephalos gibt es auch eines mit Namen Icarus. In der Mythologie handelt sich bei Ikarus um einen übermütigen jungen Mann, der mit Flügeln aus Wachs aus dem Labyrinth des Minotaurus auf der Insel Kreta zu fliehen versuchte, allerdings zu hoch aufstieg, weshalb die Sonne die Flügel zum Schmelzen brachte und Ikarus ins Meer stürzte. Daher der sprichwörtliche Hochmut, der bekanntlich vor dem Fall kommt. An der Hochschule RheinMain steht Icarus für Infrastructure for Compact Aerial Robots Under Supervision und die Steuerung von Multicoptern durch intuitive Interaktion zwischen Mensch und Maschine. “Ich nenne sie nicht gerne Drohnen, das klingt mir zu militärisch”, sagt Marc Lieser, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter der CVMR-Gruppe bereits sehr viel Zeit in den Bau und die Forschung an Multicoptern investiert hat.

    Die Besonderheit am Icarus-Projekt ist, dass der Multicopter nicht mittels eines Controllers, sondern rein durch die Handbewegungen einer Benutzerin oder eines Benutzers gesteuert wird. Durch das Zeigen mit der Hand wird ein Copter ausgewählt und kann daraufhin von diesem mit der Hand gesteuert werden. Die freie Steuerung wird durch das Ballen der Hand zur Faust beendet und ein anderer Benutzer kann die Steuerung des Copters übernehmen. Es wird dabei sichergestellt, dass ein Copter immer nur einem Benutzer zugeordnet werden kann. Eine Microsoft Kinect liefert Informationen über die Postionen und Bewegungen der Nutzerinnen oder Nutzer. Die Integration dieser Informationen in das gemeinsame Weltkoordinatensystem, in dem sich auch die Multicopter bewegen, ermöglicht die direkte Interaktion zwischen Nutzern und Coptern. Knapp eineinhalb Jahre hat die CVMR- Arbeitsgruppe an Funktionsweise und Software gearbeitet und zudem das aktive optische HSRM (High-Speed and Robust Monocular)-Tracking entwickelt, wodurch die Position und die Orientierung des Copters bestimmt werden können. Verwendung sollen die unbemannten Luftfahrzeuge in der Verkehrsüberwachung finden, um beispielsweise Unfallorte zu überfliegen und zu kartografieren. "Oder es können auch Orte, die für Menschen zu gefährlich sind, wie etwa Ruinen von Reaktoren, via Multicopter erkundet werden”, erzählt Marc Lieser. Auf der CEBIT und am Hessentag 2017 waren die handgesteuerten Copter in erster Linie ein großer Spaß, vor allem für Kinder und Jugendliche. Marc Lieser sieht darin eine Chance: “Wenn an den Schulen mehr praktische Anwendungen präsentiert würden, wäre das Interesse von Schülern an Mathematik und Informatik mit Sicherheit größer”.

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