Verschwundene Künstlerinnen - 3

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    © Steffen Böttcher
    Universität Kassel Verschwundene Künstlerinnen

    Kunsthochschule Kassel - Kunstwissenschaft "Projekt Aufgedeckt"

    Hier im Kloster in Haina wurde ist Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, der „Goethe-Maler“ geboren und früh wurde sein Talent von einer Frau gefördert, seiner begabten Großmutter Susanne Hinsing. Seine Familie, die als Malerfamilie weitverzweigt und an den deutschen Höfen gut vernetzt war, hatte auch Malerinnen in ihren Reihen. Das Erbe der Künstlerinnen verschwand jedoch im Laufe der Geschichte und wird nun durch das Projekt „Aufgedeckt“ der Universität Kassel wieder in den Fokus genommen. Die angehenden Kunsthistorikerinnen der Kunsthochschule Kassel recherchierten intensiv und erarbeiteten insgesamt zehn Malerinnen aus dem Umfeld der Tischbeins, die in den Geschichtsbüchern bisher wenig bis gar keine Beachtung fanden. 35 Objekte, die den Malerinnen im Umfeld der Tischbeins zugeordnet werden konnten, werden nun im Kloster Haina ausgestellt. Die Projektleiterin Prof. Dr. Martina Sitt von der Universität Kassel freut sich über das Engagement ihrer Studentinnen. „In der Ausstellung werden ja nicht nur die Bilder in Faksimile ausgestellt, sondern vor allem der geschichtliche Kontext vorgestellt. So wie beispielsweise die Geschichte der Malerin Sophie Antoinette Tischbein, die in 17 Jahren neun Kindern das Leben schenkte und dazwischen malte. In der Ausstellung wird dieser Umstand durch den Aufbau recht plastisch gezeigt.“ Sitt ging es auch darum, den Studierenden zu zeigen, wie man eine Ausstellung praktisch umsetzt: Angefangen mit der Konzeption über praktische Dinge wie Flyer, Begleithefte oder wichtige Pressegespräche bis hin zu der Recherche und der Beschaffung der Objekte.

    Ich unterhalte mich mit Sophie-Luise Mävers, die an diesem Projekt beteiligt ist, mit ihren 25 Jahren bereits Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte studiert hat und nun an ihrer Promotion arbeitet. „Ich habe mich bereits als Kind gern und viel in Museen herumgetrieben und viel Zeit in Italien verbracht. Man beginnt irgendwann, anders zu sehen, und mein Interesse an vergangener Zeit wuchs stetig. Ich komme aus Göttingen, insofern war Kassel die erste Wahl. Kassel hat ein wahnsinniges Angebot an Museen – wir sind der drittgrößte Museumsstandort in Deutschland. Es gibt es eine gute Vernetzung mit den Lehrenden in unserem Institut. Es ist zwar recht klein, was sich aber in kurzen Wegen positiv bemerkbar macht. Man kennt sich untereinander gut und braucht echt nur über den Flur zu gehen, wenn man mal was wissen will. Der ganze Studienalltag ist wesentlich lebendiger als das bei großen Instituten der Fall ist. Für mich gibt es keinen besseren Standort.

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