Gefährliche Keime als Berufung - 3

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    © Jürgen Kneifel
    Goethe-Universität Frankfurt Gefährliche Keime als Berufung

    Molekulare Mikrobiologie & Bioenergetik an der Goethe-Universität Frankfurt
    Auch Jennifer Breisch beschäftigt sich mit dem Thema Salzstress. Im Radioaktivlabor des Instituts schaut sie sich bestimmte Transporter innerhalb des Bakteriums an und was genau sie dort von außen nach innen bringen. Die Ergebnisse vergleicht sie wiederum mit einem harmlosen Schwesterkeim von A. baumannii. „Es ist faszinierend, welch winzige Unterschiede dazu beitragen, ob ein Keim für uns Menschen tödlich ist oder nicht.“ Jennifer wusste schnell, dass die Mikrobiologie für sie die richtige Wahl ist: „Da Bakterien sich schnell vermehren, kann man in der Forschung auch schneller Ergebnisse erzielen.“ Dass sie mit gefährlichen Keimen zu tun hat, ist für sie eher spannend als bedrohlich: „Bei Freunden oder Familienmitgliedern kommt schon mal die Frage, ob ich mir nach der Arbeit auch gut die Hände gewaschen habe“, erzählt sie lachend. „Aber wenn ich dann die Abläufe hier erkläre, ist es dann schon okay.“

    Neue Motivation aus Fehlschlägen
    Die Jobchancen für die Absolventen aus Frankfurt sind jedenfalls sehr gut. Wobei die Promotion in dem Bereich schon zum Standard geworden ist. „Bei uns bekommen die Studierenden eine gute Mischung wichtiger mikrobiologischer Grundlagen und Techniken gepaart mit biochemischen, molekularbiologischen, genetischen und biophysikalischen Methoden“, erklärt Prof. Beate Averhoff. Die rund 30 Doktoranden, die hier in den letzten Jahren promoviert haben, arbeiten inzwischen in der Industrie oder Forschungseinrichtungen. „Für mich ist die Forschung eine Berufung“, sagt Beate Averhoff, für die besonders der enge Kontakt zu ihren Doktoranden und Studierenden sehr wichtig ist. „Wenn wir Erfolge haben, feiern wir zusammen und auch Rückschläge versucht man, gemeinsam zu verarbeiten.“ Denn diese gehören zum Alltag eines Forschers leider auch dazu: „Man muss lernen, mit Fehlschlägen umzugehen und neue Motivation daraus zu ziehen“, sagt auch Sabine mit einem leicht gequälten Lächeln. Und alle anderen im Labor nicken zustimmend. „Für mich liegt hier aber genauso ein Reiz, genau dann hartnäckig zu bleiben“, so Jennifer Breisch. Letztlich produziere ja auch ein Fehlschlag ein Ergebnis – und manchmal vielleicht sogar den großen Durchbruch.

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