Der Traum vom Fliegen - 3

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    © Oliver Zarski
    Technische Universität Darmstadt Der Traum vom Fliegen

    Die Hochschulgruppe ‚Akaflieg‘ an der Technischen Universität Darmstadt

    Jeannette Kruppa ist noch im Anfängerstadium der Akaflieg und organisiert Auftragsarbeiten, die die Akaflieg übernimmt. „Außerdem helfe ich sehr gerne in der Werkstatt“, so die Maschinenbau-Studentin. 50 Stunden kamen da schnell zusammen. Daher darf sie seit Mai regelmäßig Flugstunden nehmen: „Allein der Windenstart ist schon wie Achterbahnfahren“, schwärmt sie und ihre Augen strahlen. „Und selbst ein Flugzeug zu steuern und ohne Motor oben zu bleiben – das ist einfach großartig.“ Auch heute ist Jeannette Kruppa wieder draußen auf dem Flugplatz. Gemeinsam mit Jannik Birk, Willi Unkelbach und zwei Kollegen lädt sie zunächst den Rumpf der D-43 aus dem langen Hänger. Ganz sachte, aber bestimmt ziehen sie den Rumpf auf das Rollfeld. „Mehr Schnauz, nein jetzt mehr Schwanz“- die Anweisungen hallen über den fast menschenleeren Platz. Millimetergenau müssen die Tragflächen in Position gebracht werden, um sie anschließend mit dem Korpus verbinden zu können. Als Jeannette schließlich im Cockpit der Maschine sitzt, strahlt sie bis über beide Ohren. Woher ihre Faszination fürs Fliegen kommt? „Ich war schon als Kind oft mit meinen Eltern auf der Wasserkuppe.“ Auch ihre berufliche Zukunft sieht sie in dem Bereich: „Flugzeugbau wäre schon klasse.“

    Die komplette Freiheit genießen
    Ein Job in der Luft- und Raumfahrt ist auch der Traum von Willi Unkelbach. „Dass in Darmstadt die ESA und ESOC sitzen, hat bei der Wahl meines Studienorts schon den Ausschlag gegeben“, sagt er. Entsprechend setzt er bereits jetzt im Bachelorstudium passende Schwerpunkte. Seine Tätigkeiten in der Akaflieg waren als Ausgleich zur vielen Theorie gedacht. Nachdem er zunächst nur für das Essen und die Getränke in der Hochschulgruppe verantwortlich war, ist er inzwischen aktiv in die Entwicklung der D-45 eingebunden. „Ich hätte nie gedacht, dass ich hier so viel Zeit verbringe, aber ich habe genau das Richtige für mich gefunden.“ Auch in der Luft fühlt er sich extrem wohl: „Sich fast schwerelos über die Thermik zu bewegen, begeistert mich. Das erzeugt schon das Gefühl kompletter Freiheit.“

    Höhepunkt jeder Saison ist das dreiwöchige Sommertreffen der Idaflieg, der Interessengemeinschaft, die als Bindeglied zwischen den einzelnen Akafliegs fungiert. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) werden dort unter anderem die Flugleistungen der Segelflieger vermessen und Akaflieg-Konstruktionen erprobt. „Dadurch sind wir nicht nur näher an den neusten Erkenntnissen der Forschung, sondern können auch mal kritischere Manöver wie das Trudeln durchführen“, berichtet Andreas Weskamp, der selbst bereits am Kunstflug- und Streckenwettbewerb für die Darmstädter Hochschulgruppe teilnahm. „Außerdem kann man hier super Kontakte knüpfen.“ Das gilt natürlich auch für den eigenen Verein: „Man bekommt in der Akaflieg enorm tiefe Einblicke in die Praxis, aber vor allem lernt man hier Soft Skills wie Teamwork, Zeiteinteilung und Projektarbeit. Das kann später sicherlich nicht schaden.“

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