Kephalos, Icarus und Co. - 1

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    © Daniel Chassein
    Hochschule RheinMain Kephalos, Icarus und Co.

    Die CVMR-Arbeitsgruppe der Hochschule RheinMain

    Prof. Dr. Ulrich Schwanecke hat den vier Mitarbeitern im Büro der CVMR-Arbeitsgruppe aus Legosteinen, Gummibändern und drei Polfilterfolien ein Rätsel gebastelt, stellt die Konstruktion auf den Tisch und eilt in eine Vorlesung. “Er will uns herausfordern, das macht er dauernd”, erzählt Henning Tjaden, Doktorand im Fach Informatik. Dabei können sich die Anwesenden über Unterbeschäftigung und Langeweile wirklich nicht beklagen. Professor Schwanecke auch nicht, aber er liebt es seine Mitarbeiter zu fordern und Probleme zu lösen. Neudeutsch würde man wohl sagen, dass er für seine Arbeit brennt. Und das ist die Forschung in den Bereichen geometrische Datenverarbeitung, Computergrafik, Digitale Bildverarbeitung, Maschinelles Sehen und Lernen, Mixed Reality und Computer-Mensch-Interaktion.

    Ein Schwerpunkt ist dabei die medizinische Bildverarbeitung, insbesondere im Umfeld von Computertomographie und Digitaler Volumentomographie. Daran arbeitet er mit Thomas Gietzen und Robert Brylka, beide wissenschaftliche Mitarbeiter der Computer Vision and Mixed Reality Group (CVMR) der Hochschule RheinMain. Ziel des Kephalos genannten Projektes ist es, eine volumetrische Rekonstruktion des Gesichtsschädels eines Patienten allein auf Basis einer einzelnen Fernröntgenseitenaufnahme und eines Oberflächenscans des Gesichts anzufertigen. Dazu wird im Rahmen des Projekts unter anderem ein statistisches Modell entwickelt, welches die Hautdickenverteilung des Gesichts beschreibt. Dieses statistische Modell kann auch dazu verwendet werden zu einem gegebenen Schädel das Gesicht zu rekonstruieren, dass im Rahmen der Statistik am besten zu dem Schädel passt. “Unsere Anwendung beruht zur Zeit auf einem statistischen Modell, das auf Basis von ca. 40 Schädeln und ca. 100 Gesichtern erzeugt wurde”, erklärt Thomas Gietzen. “Die damit aktuell erzielbaren Ergebnisse sehen schon sehr gut aus. Aber jedes Mal, wenn wir neue Datensätze von Schädeln oder Gesichtern bekommen, können wir diese in unser Modell integrieren und dadurch noch bessere Ergebnisse erzielen”. Durch die beiden möglichen Vorgehensweisen ist Kephalos für mehrere Fachbereiche interessant, darunter natürlich die Zahnmedizin und die Kriminologie.

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